Während meiner Ayurveda-Kur in Sri Lanka hatte ich die besondere Gelegenheit, regelmäßig einem buddhistischen Mönch zu begegnen.
Er besuchte unser Hotel jeden Montag und Donnerstag, um mit uns eine Stunde zu meditieren und Vorträge in englischer Sprache über Achtsamkeit und Meditation zu halten.
Seine Worte beeindruckten und inspirierten mich, mich noch intensiver mit den Themen: Achtsamkeit und Meditation zu beschäftigen.
Nach einer seiner Sitzungen kamen wir ins Gespräch, und er lud mich ein, seinen Tempel zu besuchen.
Diesen Besuch nahm ich gerne an. Mit einem Tuk-Tuk machte ich mich auf den Weg, fuhr quer durch die Stadt und dann hoch in die Berge, vorbei an duftenden Zimtfeldern. Schließlich erreichte ich den Tempel, eingebettet in eine atemberaubende Landschaft, voller Stille und Spiritualität.
Der Mönch begrüßte mich herzlich, und ich fühlte mich sofort willkommen.
Im Tempel herrschte eine besondere Atmosphäre – eine Mischung aus Stille, Andacht und tiefem Frieden.
Der Tagesablauf der Mönche folgt einer klaren Struktur, die von Meditation, Gebeten und dem Studium buddhistischer Schriften geprägt ist. Der Tag beginnt schon in den frühen Morgenstunden mit einer stillen Meditation, gefolgt von der Rezitation heiliger Texte.
Auch tagsüber gibt es feste Meditationszeiten, in denen die Mönche sich in Achtsamkeit üben und ihren Geist schulen.
Bei meinem Besuch durfte ich an einer dieser Meditationseinheiten teilnehmen. Zunächst rezitierte der Mönch ein Mantra – eine alte, heilige Formel, die dabei hilft, den Geist zu fokussieren und innere Ruhe zu finden. Die rhythmische Wiederholung der Worte erfüllte den Raum mit einer tiefen spirituellen Energie. Danach schlossen wir die Augen und meditierten gemeinsam. Die Stille war fast greifbar, und ich spürte, wie mein Geist sich allmählich beruhigte. Es war eine sehr intensive Erfahrung, die mir half, noch tiefer in die Welt der Achtsamkeit einzutauchen.
Nach der Meditation segnete mich der Mönch noch einmal, eine Geste, die mich tief berührte.
Anschließend führten wir ein langes Gespräch über das Leben, über Meditation und darüber, wie man sie in der westlichen Welt weiter verbreiten kann. Seine Weisheit und seine Sichtweise auf die Welt beeindruckten mich sehr und bestärkten mich darin, meiner eigenen Berufung weiter zu folgen.
Aus dieser Begegnung entstand eine besondere Freundschaft, und auch nach meiner Abreise halten wir den Kontakt aufrecht.
Die Zeit im Tempel war nicht nur eine spirituelle Erfahrung, sondern eine Bereicherung für mein weiteres Leben. Sie hat mir gezeigt, dass wahre Achtsamkeit und innere Ruhe nicht von äußeren Umständen abhängen, sondern von der Art, wie wir unser Bewusstsein schulen und den Moment wahrnehmen.