Ich erinnere mich immer wieder daran, wie oft meine Eltern mir früher gesagt haben, dass ich die Leute in dem Dorf meiner Kindheit grüssen sollte. Irgendwie fand ich das auch völlig normal. Man begegnete einander und sagte Hallo, manchmal wünschte man sich einen schönen Tag und lächelte sich zu.
Das Miteinander entsteht in uns selbst. Wir müssen es wollen!
Heute lebe ich in der Stadt und erfahre dort oft diese Anonymität. Menschen, die aneinander vorbeilaufen, manchmal lediglich hetzen, und die ihrem Handy mehr Aufmerksamkeit schenken, als ihrem Gegenüber.
Ich sitze im Café und beobachte das Treiben. Viele laufen in verschiedene Richtungen, manche auch in die gleiche. Doch irgendwie bleibt jeder in seiner Bubble und eine menschliche Geste ist oft nicht erkennbar. Irgendwie fast ferngesteuert, so mein Eindruck.
Weshalb denke ich in diesem Moment darüber nach?
In Thüringen wird an diesem Sonntag der Landtag gewählt und plötzlich kommt Bewegung ins Land? Die Stände mit den *Spitzenkandidaten sind nun wieder überall zu finden und man geht auf die Menschen zu.
Man fragt sie, wie es ihnen geht und ob sie in ihrem Stadtteil gerne zuhause sind, ob sie Verbesserungsvorschläge haben und man ist offen für ihre Kritik. So kommt man ins Gespräch und begegnet sich.
Ich frag mich, ob die Bürger sich wieder langfristig dafür öffnen können und ich hinterfrage kritisch, ob mein erlebtes Interesse nur Wahlpropaganda oder ein ehrliches ist. Letzteren Gedanken verwerfe ich wieder, denn ich vermag das nicht zu beurteilen. Aber ich würd es mir Immer so wünschen!
Eine freundliche Geste kostet nichts, dafür macht sie uns selbst innerlich reich!
Evolutionär entstammen wir alle der Herde und sind nicht für das Eremitendasein geschaffen. Wir Menschen brauchen einander und das nicht nur in Krisenzeiten.
Der Mensch sozialisiert sich durch den Menschen. Er lernt von ihm, er wächst an ihm und er spürt seine Lebendigkeit durch ihn.