Viele Menschen glauben, dass sie unentbehrlich sind – im Job, in der Familie oder im Freundeskreis. Sie übernehmen zu viel Verantwortung, lehnen Hilfe ab und geraten dadurch in einen Kreislauf aus Überlastung und Erschöpfung.
Doch warum verhalten sich manche so? Und wie kann man aus diesem Muster ausbrechen?
Warum fühlen sich manche Menschen unentbehrlich?
1. Erziehung und Prägung
Viele wurden schon früh dazu erzogen, immer stark zu sein und sich nicht auf andere zu verlassen. Besonders in unserer Leistungsgesellschaft wird Unabhängigkeit als Tugend angesehen.
2. Kontrollbedürfnis
Wer glaubt, dass niemand eine Aufgabe so gut erledigen kann wie man selbst, neigt dazu, alles selbst zu machen. Die Angst vor Fehlern oder Kontrollverlust führt dazu, dass Hilfe abgelehnt wird.
3. Anerkennung und Selbstwert
Manche Menschen definieren sich über ihre Leistungen. Wenn sie Aufgaben abgeben oder um Hilfe bitten, fühlen sie sich weniger wertvoll oder befürchten, nicht mehr gebraucht zu werden.
4. Schlechte Erfahrungen mit Unterstützung
Wer in der Vergangenheit enttäuscht wurde, hat oft Schwierigkeiten, anderen zu vertrauen. Nach dem Motto: „Wenn ich es selbst mache, passiert wenigstens nichts Schlimmes.“
Die Folgen: Ein Teufelskreis aus Überlastung
Dieses Verhalten führt langfristig zu:
▪️Erschöpfung und Burnout
▪️Geringerer Produktivität (weil man sich übernimmt)
▪️Frust und Enttäuschung (weil Anerkennung oft ausbleibt)
▪️Schwierigeren Beziehungen (weil andere sich zurückziehen, wenn sie nie helfen dürfen)
Wie man aus diesem Kreislauf ausbricht
1. Selbsterkenntnis: Warum lehne ich Hilfe ab?
Hinterfrage, warum du glaubst, alles allein machen zu müssen. Ist es Angst? Stolz? Ein altes Muster?
2. Schrittweise Verantwortung abgeben
Fange klein an: Delegiere Aufgaben, bitte bewusst um kleine Gefallen und beobachte, dass die Welt nicht untergeht.
3. Akzeptieren, dass Hilfe annehmen keine Schwäche ist
Andere um Unterstützung zu bitten, ist ein Zeichen von Selbstbewusstsein – nicht von Versagen.
4. Lernen, Vertrauen aufzubauen
Nicht jeder enttäuscht dich. Gib anderen die Chance, zu zeigen, dass sie helfen können.
5. Auf die eigene Gesundheit achten
Niemand kann dauerhaft 120 % geben. Sich selbst zu überfordern, hilft weder dir noch deinem Umfeld.
Prävention: Wie du rechtzeitig gegensteuerst
Damit es gar nicht erst zu Überlastung und Erschöpfung kommt, hilft es, frühzeitig gegenzusteuern:
Reflektiere regelmäßig deine Belastung: Frage dich einmal pro Woche: Übernehme ich zu viel? Wo kann ich entlastet werden?
Setze klare Grenzen: Nicht jede Aufgabe ist deine Verantwortung. Lerne, „Nein“ zu sagen.
Pflege bewusst Pausen und Erholung: Gönne dir Zeit für Hobbys, Entspannung und soziale Kontakte.
Übe dich im Delegieren: Lass andere mithelfen – im Job und im Privatleben.
Hole dir frühzeitig Unterstützung: Sei es durch Gespräche mit Freunden, Coaching oder professionelle Hilfe, wenn du merkst, dass du dich dauerhaft überforderst.

Songtipp: Musik, die zum Thema passt
Ein passender Song dazu ist „Shake It Off“ von Taylor Swift – ein Lied darüber, sich nicht von äußeren Erwartungen stressen zu lassen und einfach seinen eigenen Weg zu gehen.
Es ist ein befreiendes Gefühl zu erkennen, dass man nicht alles alleine schaffen muss. Indem man Hilfe annimmt und Verantwortung teilt, schafft man sich Freiräume, bleibt gesund und ermöglicht anderen, ihren Beitrag zu leisten. Denn wahre Stärke liegt nicht darin, alles allein zu schaffen – sondern darin, zu wissen, wann man Unterstützung braucht.
Niemand ist unersetzlich – und das ist gut so!